Obwohl ich als „Hundemensch“ das „Lebewohl, Fellnase“-Projekt aus persönlichen Gründen mit dem starken Fokus auf Hunde gestartet habe, erreichen mich doch immer wieder Zuschriften/Kommentare von Personen, die um ihre verstorbene Katze trauern.
Die beschriebenen Gefühle und Emotionen sind dabei praktisch exakt die selben, die auch oft bei Hundebesitzern auftreten:
- Verzweiflung und Niedergeschlagenheit,
- Schlaf- und Appetitlosigkeit,
- Schuldgefühle und Selbstvorwürfe,
- unbändige Trauer mit depressiven Tendenzen,
- Verleugnung der Realität etc.
Überraschend ist dies dabei nicht im Geringsten, unterscheidet sich doch die Art und Weise des Zusammenlebens und des „Abhängigkeitsgefälles“ zwischen Herrchen und Frauchen nur punktuell.
Natürlich ist die Bandbreite des Autonomiegrades von Katzen tendenziell höher: Ich kenne Katzenbesitzer, die auf dem Land leben und deren Katzen nur hin und wieder „vorbeischauen“, das emotionale Band also relativ lose ist.
Auf der anderen Seite gibt es gerade in städtisch geprägten Bereichen auch viele Katzen, die nicht frei herumwandern (können) und daher klassische „Stubentiger“ sind, die den Großteil Ihres Lebens in unmittelbarer Nähe zu Frauchen und Herrchen verbringen.
Letztlich hängt die Trauer und der damit verbundene Prozess nicht von der Tierart ab, sondern von der emotionalen Bindung zum verstorbenen Tier. Ob es sich dabei nun um Hunde, Katze oder eine andere Tierart handelt, ist praktisch bedeutungslos und sollte wertfrei betrachtet werden.
Ich fände es bedauerlich, wenn die Hilfe, die in Form von persönlichen Geschichten, Büchern oder dem persönlichen Austausch nur denjenigen zu Teil wird, die dem Lager der „Hundefreunde“ zuzuordnen wären.
3 Kommentare
Über 2 Monate sind seit dem Tod meines Herzenskaters vergangen…Trotzdem ist nichts leichter geworden. Ich habe mehrere Katzen, alle sind mir zugelaufen. Der Kater war jedoch das perfect Match. Er tauchte als Halbstarker plötzlich vor mir auf und ist geblieben. Er wurde von den Menschen vertrieben, auf ihn wurde geschossen (ein röntgen zeigte Jahre später Projektile in seinem Körper), fremde Kater haben ihm immer wieder schlimm verprügelt. Trotzdem war er ein Optimist, ein Fels und immer positiv. Er hatte die Straße so satt und war so froh ein Zuhause zu haben. Und für mich machte er aus meinem Haus ein Zuhause… Weil er immer da war und immer dort, wo ich mich grade aufhielt. Er schlief nicht nur einfach nur bei mir im Bett, sondern auf mir. Er brauchte den Kontakt. Weihnachten alleine war wunderbar, denn wir hatten uns.
Ein Harnwegsverschluss führte mich in die falsche Klinik. Eine OP und die schlimmste Woche meines Lebens folgten. Mein Kater wurde schwächer und kam nicht mehr auf die Beine. Ich nahm Urlaub, um ihn zu pflegen und habe ihn nicht aus den Augen gelassen. Jeden Tag bin ich mit ihm zur Klinik, dort wurde nicht ernst genommen, das ich ihn zwangsfüttern musste, dass sein Kreislauf kollabierte und er nicht mehr laufen konnte. Sie haben nichts getan, nur abgetastet und ihn gespritzt. Das seine Blase offen war und Urin in seinen Bauchraum drang, wurde nicht erkannt. Nach Tagen in einer anderen Klinik dann NotOP, aber es war nicht mehr möglich ihn zu retten. Er wurde gerade einmal 4 1/2 Jahre alt.
Die Trauer hat mich umgehauen. Auf die Stärke und Wucht war ich nicht gefasst. Uns wurden so viele gemeinsame Jahre gestohlen. Er sollte doch steinalt werden und ich hatte ihm versprochen, das ich immer auf ihn aufpassen werde. Eine falsche Entscheidung von mir hat ihm sein Leben gekostet. Die Schuld sitzt tief.
Er war nicht einfach nur ein Kater, er war anders und er eine Säule in meinem Leben. Jeder, der weiß, wie kompliziert Beziehungen zu Menschen sind und wie schnelllebig…der weiß was ein befellter Partner wert ist.
Das Leben ist nun anders. Es ist bitter.
Bei mir sind es gerade 3 Monate her, als ich mein Schatzi nach über 17Jahren verloren habe. Es ist immer noch schwer und bei jeder Erinnerung, kullern die Tränen übers Gesicht.
Wir müssen aber dankbar sein, für die Zeit, die sie uns geschenkt haben.
Langsam denke ich nicht, was richtig oder falsch war, langsam denke ich, es sollte so sein. Egal, was wir gemacht hätten.
Ich wünsche auch Dir weiterhin viel Kraft!
Fühl dich umarmt!
Trauer um Katze.
Ja, nach über 17 Jahren musste ich mich schweren Herzens von meiner geliebten Katze trennen. Morgen ist es eine Woche her.
Die einen sagen, es ist Mord, wenn man das Tier aus ihrem Leiden erlöst. Ich habe aber die Entscheidung aus Liebe getroffen. Sie ist plötzlich „krank“ geworden, nach einem Besuch in der Tierklinik (Mittwoch Abend) ging es ihr immer schlechter und am Freitag fiel die Entscheidung, „sie leidet, lassen Sie sie gehen… “
Zu Hause, ohne unnötigen Stress einer Praxis, haben wir die lethargische und kraftlose Katze (Tierarzt) erlöst.
Natürlich mache ich mir immer noch Vorwürfe, nehme ständig Beruhigungsmittel. Voller Schuldgefühle suche ich nach Antworten, Meinungen…
Ich bin froh diese Seite gefunden zu haben, ich sortiere jetzt meine Gedanken und Emotionen, ich lasse sie frei und hoffe auf ein Zeichen aus dem Jenseits. Überlegung eine Tierkommunikatorin zu kontaktieren ist zwar da, aber auch meine verstorbene Katze kann mir dann die Frage „was hat Dich so plötzlich aus dem Leben gerissen?“ nicht beantworten.
Warum noch in der Wunde bohren?
Akzeptieren, die Zeit heilt alle Wunden!