Weißt Du, was eine der häufigsten Ursachen schmerzhafter Trauer und schlimmer Schuldgefühle nach dem Tod unserer Hunde ist?
Es ist Reue!
Reue, nicht mehr Zeit mit dem Kameraden verbracht zu haben. Zu streng, zu wenig dankbar, zu beschäftigt, zu blind gewesen zu sein.
Wenn du das Glück hast, dass Deine Fellnase einfach nur langsam älter wird und sich „nur“ deshalb erste Anzeichen zeigen, dass das Leben vergänglich, bist Du sehr privilegiert und darfst Dich glücklich schätzen – mache Dir das bitte bewusst!
Nicht allen Hundebesitzern ist es vergönnt, ihren Hund auf natürliche Art und Weise altern und irgendwann gehen zu sehen – im Gegenteil: Viele Frauchen und Herrchen verlieren ihren Kameraden unvermittelt nach plötzlicher, kurzer und schwerer Krankheit oder durch Unfälle, quasi von jetzt auf gleich, ohne die Chance zu haben, sich mit dem Ableben der Fellnase auseinander zu setzen.
Natürlich ist auch bei einem natürlichen, altersbedingten Tod der Abschied traurig und selbstverständlich hinterlässt auch ein in Würde gealterter Hund eine große Lücke.
Nichts ist selbstverständlich – genieße die Zeit bewusst und sei nachsichtig
Umso mehr solltest Du Dir rechtzeitig bewusst machen, dass eure gemeinsame Zeit endlich ist und Du solltest dankbar dafür sein, dass sich der Moment des Abschiedes sozusagen ankündigt und Du ihn (langsam) kommen siehst.
Wie schnell verlieren wir uns in der Hektik und den üblichen Verpflichtungen des Alltags und vergessen dabei, die Zeit mit unserem Hund bewusst zu genießen? Zu schnell werden die Spaziergänge zum Pflichtprogramm und die Zeit für die gemeinsamen Ausflüge vermeintlich knapp.
Auch hat sich jeder Hundebesitzer schon mal dabei ertappt, wie man sich abends nach einem langen Tag nur schwer dazu aufraffen kann, noch die Abendrunde im Regen zu drehen. Natürlich ist schon mal so, schließlich sind wir auch nur Menschen und unsere Energiereserven begrenzt.
Dennoch solltest Du ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass jede Minute kostbar ist. Je älter Dein Hund wird, desto kostbarer wird die Zeit. Früher oder später wirst Du Dir jede Minute, in der Dein Hund noch (halbwegs) fit und gesund war, sehnlichst zurückwünschen und Dir sagen „hätte ich doch bloß früher…“
Verstehe eure gemeinsame Zeit als Geschenk
Du kannst also nicht früh genug damit anfangen, die euch geschenkte Zeit entsprechend zu würdigen.
Ja, es kostet mitunter Mühe, diesem leicht daher gesagtem Vorsatz Taten folgen zu lassen.
Vielleicht musst Du hin und wieder etwas früher aufstehen, das Treffen mit Freunden im Biergarten absagen oder auf sonstige Dinge schöne verzichten, die Du sonst gemacht hättest, wenn die gemeinsame Zeit mit Dir und deinem Hund unendlich wäre.
Aber ich versichere Dir: Wenn euer letzter gemeinsamer Tag anbricht, wirst Du keine Sekunde dieser investierten Zeit vermissen wollen. Und noch eines ist gewiss: Dein Hund dankt es Dir bereits heute, wenn Du ihm Zeit, Aufmerksamkeit und das nötige Maß an Nachsicht im Alter schenkst.
Halte Dir dies immer vor Augen!
Ein Kommentar
Kaum möglich zu erahnen, wenn man von heut auf morgen erfährt mein junger Hund muss eingeschläfert werden. Schuldgefühle habe ich….weil ich geschimpft habe, wenn er seine Wunden wieder aufgeleckt /aufgebissen hat. Weil ich ihn gehen gelassen habe, weil keinerlei Chance auf Heilung oder dauerhafte Besserung da war.Ich habe manchmal das Gefühl ihn verraten zu haben.Ich weiß,eigentlich Quatsch aber im Moment kommt dieser Gedanke immer wieder hoch