Mein kleines Häschen, du hattest einen sehr schweren Start ins Leben. Du wurdest schon als Welpe an eine Kette gelegt und solltest ein Grundstück bewachen. Du wurdest geschlagen, angeschrien und nicht geliebt. Als du dann deine Welpen erwartet hast, wurdest du einfach mit deinen Kindern in einen Shelter abgeschoben. Als wärst du nichts wert. Von dort habe ich dich dann gerettet. Du warst gerade selbst 10 Monate alt, als ich dich bekam. Wir hatten nicht viel Zeit zusammen. Du durftest nur 2,5 Jahre deines Lebens erfahren, was es heißt in einem warmen Bett zu schlafen und nicht auf kalten Beton, was es heißt jeden Tag sauberes Wasser zu trinken und jeden Tag etwas zu essen zu bekommen und geliebt und umsorgt zu werden. Du hattest anfangs fürchterliche Angst vor uns und wolltest dein Zimmer nicht verlassen. Mit ein bisschen Überredungskunst konnte ich dir aber zeigen, wie schön es ist, draußen die Welt zu erkunden und einem Menschen wieder zu vertrauen. Du hast verzweifelt versucht alle Gerüche um dich herum einzusaugen, wenn wir spazieren waren, bist kreuz und quer an der Leine gelaufen. Du hast mich damit fast wahnsinnig gemacht. Draußen bist du nicht neben mir her gelaufen, sondern immer gerannt. Als ob du gewusst hast, dass dir nicht mehr so viel Zeit bleibt. Du warst so ängstlich und eingeschüchtert, deinen Artgenossen gegenüber sogar aggressiv. Es war ein langer und sehr steiniger Weg für uns beide. Wir beide hatten seelische Wunden, die heilen mussten. Wir beide haben uns in dieser Zeit zur Seite gestanden und uns gegenseitig geholfen zu heilen. Ein Mensch hatte deine zarte Seele gebrochen und ein anderer Mensch hatte dich wieder geheilt und dir gezeigt, was Liebe ist. Du bist in den folgenden 2,5 Jahren aufgeblüht, hast angefangen zu spielen, zu toben, hast sogar unter deinen Artgenossen Freunde gefunden. Ich war so glücklich für dich. Ab jetzt konnte dein Leben endlich richtig beginnen. Dann wurdest du krank und bekamst eine Blasenentzündung. Diese heilte nie so richtig vollständig ab. Wir mussten mehrfach zum Tierarzt deswegen. Bei der dritten Blasenentzündung vermutete die Tierärztin, es könnte etwas Schlimmeres sein und machte einen Ultraschall. Dabei wurdest du sediert weil du beim Arzt immer so ängstlich warst. Du bekamst dann noch ein Antibiotikum und ein Medikament gegen die Entzündung. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Als wir dich nach Hause brachten, ging es dir auf ein mal ganz schlecht, du hast schwer geatmet und konntest nichts mehr sehen. Dann hast du Blut erbrochen und wir sind schnellstens zurück zum Tierarzt. Dort ging es dir für einige Momente wieder besser. Du hast uns wieder gesehen und warst froh bei uns zu sein. Du solltest über Nacht zur Beobachtung bei der Tierärztin bleiben. Keiner hätte gedacht, dass dies deine letzte Nacht werden würde. Mir haben die Knie gezittert als ich dich dort ließ, ich hatte fürchterliche Angst um dich. Vor lauter Aufregung habe ich dich nicht nochmal zum Abschied umarmt oder gestreichelt. Ich dachte auch, dass wir uns am nächsten Morgen wiedersehen würden. Dann bist du in der Nacht gestorben weil dein Körper einen allergischen Schock von einem der Medikamente bekam. Es tut so schrecklich weh zu wissen, dass ich nicht bei dir war in diesem Moment. Ich habe mir pausenlos den Kopf darüber zerbrochen, was ich hätte anders machen können, um dich zu retten. Wäre ich nicht zum Tierarzt gegangen, dann wärst du noch da. Hätte ich besser auf dich aufgepasst, hättest du diese Blasenentzündung nie bekommen. Hätte ich nach der zweiten Blasenentzündung einen Test machen lassen, ob du noch krank bist, dann wäre dieser Ultraschall wahrscheinlich nie nötig gewesen. Aber ich war gestresst, ständig auf Achse, ständig stand etwas an und infolgedessen war ich unaufmerksamer geworden. Es tut mir schrecklich leid. Ich wollte natürlich nicht, dass dir etwas Schlimmes widerfährt. Du warst mir das Kostbarste in meinem Leben. Und jetzt bist du fort, für immer. Ich sehe dich immer noch wie du im Wald rennst und mir durch die Wohnung folgst. Ich spüre noch dein weiches Fell und deine feuchte Nase an meiner Hand. Ich kann es einfach nicht fassen, dass du gegangen bist. Ich gebe mir die Schuld daran. Es tut mir leid. Es tut mir so schrecklich leid. Ich hoffe, dass es dir dort, wo du jetzt bist, gut geht und du mir eines Tages vergeben kannst. Ich werde dich niemals vergessen und immer lieben!
8 Kommentare
Ich weiß ,wie weh es tut denn mein Othello ist am 09 April 2021 von mir gegangen .Ich trage ihn auch in meinem Herzen und habe auch ihn hier eine Gedenkseite gewidmet .Er war für mich Familie und Freund gewesen und dieser Verlust denn kann man nicht in Worten beschreiben
Liebes Frauchen von Rashka,
ich wünsche dir ganz viel Kraft und Danke dir, das du deiner Hündin noch soviel Liebe geschenkt hast.
Es ist grausam und schockierend, was du erlebt hast.
Leider gibt es soviele schlechte Tierärzte, die sich nur ihre Taschen voll stopfen wollen. ( Ärzte für Menschen auch)
Ich habe auch grausames, brutales mit meinem weißen Schäferhund erlebt. SCHEISS TIERARZT. Bis heute, noch 6 Monate danach, bin ich traumatisiert und fühle mich schuldig.
Ich weise und fühle mit dir. Diese Hilfslosigkeit macht einen fertig.
Aber du konntest nichts dafür, du hast alles richtig gemacht und deine geliebte Hündin zum Tierarzt gebracht. Du konntest ja nicht ahnen, das diese Medikamente einen Schock auslösen konnten. Grausam ist, das gerade diese Hündin es nicht verdient hat, so zu sterben. Leider müssen viele, auf dieser Seite, negative Erfahrungen mit inkompetenten Tierärzten machen. Das tut sehr weh. Aber du hast deiner Hündin noch ein gutes Leben geschenkt und hast sie gerettet. Und das ist ganz toll. Nun spielt sie mit meinem tollen weissen Schäferhund Lifi. Der steht nämlich auf schwarze kuschlige „Mädchen.“ Ganz viel Kraft. Ich umarme dich. Liebe Grüße aus Bremen, Silvia
Liebe Silvia,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Es tut mir sehr leid, dass auch du einen so schmerzlichen Verlust erleiden musstest. Wenn jeder von uns (Menschen) seinen Job richtig machen würde, dann würden weniger Menschen und Tiere unter unseren Handlungen Leid erfahren. Ich hoffe, dass du dich eines Tages weniger an die letzten dramatischen Momente, sondern eher an die vielen schönen Tage und Momente mit Lifi erinnern wirst. Ich wünsche es dir von Herzen.
Mir blutet immer noch das Herz bei dem Gedanken, dass meine arme Maus so früh aus ihrem Leben gerissen wurde. Schlimm ist vor allem die Tatsache, dass sie vor dem Tierarztbesuch an dem Tag noch fröhlich getobt hat und durch den Wald gerannt ist. Sie war so stark, gesund und lebendig. Und wenn man dann ein solches Tier an den Tierarzt abgibt, erwartet man nicht, dass man ein todkrankes Tier zurück bekommt, welches innerhalb weniger Stunden einfach verstirbt. Diese Erfahrung wünsche ich keinem. Ich hoffe nur, dass sie in der kurzen Zeit, in der sie bei uns leben konnte, wenigstens ein bisschen Glück und Liebe erfahren durfte.
Ich hoffe sehr, dass unsere beiden Lieblinge sich gefunden haben und zusammen frei von Leiden durch ihren Himmel rennen und toben können – bis wir eines Tages auch zu ihnen stoßen können 🙂
Liebe Grüße
Katharina
Liebe Katharina,
auch ich danke Dir – für die lieben Zeilen an mich….
Mein Robby hatte auch einen ganz dramatischen Abschied – und „so“, wie ich „es“ nie im Leben hätte erleben wollen – vor allem auch nicht für IHN!
Ebenfalls bedingt durch eine völlig unerfahrene und völlig empathielose TÄ der Tierrettung – hier – in München.
Ich habe das Gefühl, dass wenn „man“ so etwas erleben muss, es dadurch noooch schlimmer wird….
Inzwischen habe ich mehrere Gespräche mit einer Tierkommunikatorin gehabt, d a s hilft mir dann doch immer wieder – zumindest „momentan“, bis ich dann wieder das Gefühl hab, ich „muss“ wieder Kontakt aufnehmen um mit meinem Robby „reden“ zu können.
Es tut so sehr weh, dass „man“ davon wirklich körperliche Schmerzen und Beschwerden bekommt – ich weiß ganz genau, w i e DU Dich fühlst…..
Und die Unendlichkeit des Todes – einfach nur schrecklich!!!
Wir müssen lernen, dass wir unsere geliebten vierbeinigen Familienmitglieder in Frieden „loslassen“, damit auch „sie“ ihren Frieden finden können.
Die Seelen sind unsterblich – und sind ja stets bei uns und um uns herum….
D a s was wir gehen lassen haben müssen, sind zwar die körperlichen „Hüllen“ –
doch die Seelen bleiben uns ja doch „erhalten“.
Ich merke gerade selbst, dass es eigentlich keine Worte des Trostes gibt – auch wenn ich es jetzt gerade verzweifelt versuche „so“ auszudrücken – sorry!
Diese Liebe, dieses Vertrauen was wir haben erfahren und erleben dürfen ist einfach einmalig!!!
Ich hab mal einen Spruch gehört – ich kann ihn jetzt nur sinnbildlich weitergeben – unsere Tiere fügen uns nur einmal in ihrem Leben Schmerz zu – und d a s ist d e r Tag an dem „sie“ uns verlassen müssen….
Liebe Katharina, ich könnte jetzt noch „ewig“ so weiterschreiben, doch den Schmerz und die Trauer lindern, kann ich „trotzdem“ leider nicht – auch wenn ich es gerne wollte.
Fühl Dich tröstend umärmelt und gedrückt –
und in der Gewissheit, dass Du nicht „alleine“ bist in/mit Deinem großen Leid,
„wir“ alle hier sind „dadurch“ sehr verbunden….
Traurige Grüße
Renate mit Robby im Herzen
Herzlichen Dank für die lieben Worte! 🙂
Es hat mir sehr geholfen Ihre Kommentare zu lesen und zu wissen, dass ich mit meiner unendlichen Traurigkeit nicht alleine bin!
Raksha stammt tatsächlich aus Rumänien und wurde dort misshandelt bevor sie zu uns nach Deutschland kam. Umso trauriger ist es, dass sie so früh gehen musste. Ich hätte mir gerade für sie gewünscht, dass sie nach all den Misshandlungen länger in den Genuss von Liebe, Freundschaft und Vertrauen gekommen wäre.
Die Worte, die Sie beide geschrieben haben, trösteten mich heute sehr. Vielen, vielen herzlichen Dank.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute, weiterhin viel Kraft und Gesundheit in dieser Zeit.
Ich hoffe sehr darauf, dass ich meine Raksha irgendwann wiedersehen darf und wir in unserem Himmel wieder gemeinsam durch einen schönen Wald spazieren dürfen und uns nie mehr etwas trennt 🙂
Liebe Grüße
Katharina Zink
Geliebte Raksha
Gott wird Alles, doppelt und dreifach an dir wieder gut machen. Du würdest so geliebt und dafür danke ich deinen Menschen, du hattest das Beste verdient, ich freue mich, dass du noch frei und vertrauensvoll leben konntest.
Such meine Lilly, sie hatte auch so einen furchtbaren Start ins Leben, in Rumänien.
Liebe Menschen von Raksha, ich kann Alles, aber wirklich Alles nachvollziehen was Sie jetzt durchmachen müssen. Gott wird auch Sie behueten und beschuetze.
Danke, dass Sie Raksha ein wuerde volles Leben ermöglicht haben. Danke aus tiefstem Herzen!!!
Sabine mit Lilly I’m Herzen und in jeder Zelle meines schmerzenden Körpers. LILLY starb am 12.8.20🕊️🐕🐾😢💕🎈
Liebes Frauchen/Herrchen von Raksha,
mein Beileid zum Tod Ihrer geliebten Fellnase.
Ich fühle mit Ihnen – und die Tränen laufen mir über’s Gesicht beim Lesen Ihres Textes für Raksha…..
Bitte machen Sie sich nicht so große Vorwürfe – SIE haben doch ALLES für Ihre geliebte Fellnase getan!
SIE haben Raksha gezeigt, dass das Leben auch schön sein kann!
Für die Erkrankung Ihrer Fellnase können Sie nichts dafür.
Bestimmt hat das Immunsystem Ihrer Hündin durch den schlechten Start ins- und (durchs Anfangs-) Leben sehr gelitten und vermutlich war(en) d a s dann die Folge(n) davon!
Erschüttert hat mich sehr, dass Sie schreiben, dass ein vom TA gegebenes Medikament schuld an der dramatischen Verschlechterung des Zustandes war!
„Man“ vertraut dem TA/der TÄ und dann d a s !
Wie schrecklich!
Doch ich bin überzeugt, dass Ihre Raksha stets IHRE Liebe gespürt hat – auch wenn Sie sie – im Glauben an Besserung – in der Obhut des TA lassen mussten!
Sie haben d a s ja auch nur deshalb getan, weil Sie gehofft haben auf eine Besserung des Zustands von Raksha!
Alles andere lag ja dann – l e i d e r – nicht mehr in IHRER Hand!
Ich kann Ihnen sooooo gut nachfühlen, wie verzweifelt Sie sind – wir alle „hier“ leiden unter unserer Trauer, unseren teils Schuldgefühlen, unter „Versäumnissen“ etc.
Gestern war der erste Todestag von meinem geliebten Robby…
Einen Spruch habe ich gefunden, den ich gerne an Sie weiter geben möchte:
„Der Tod mag das Licht des Lebens löschen, aber niemals das Licht der Liebe.“
Sie tragen Raksha im Herzen und die Liebe zu ihr ist unsterblich!
Ich selbst hoffe auf ein Wiedersehn – drüberhalb der Regenbogenbrücke – und dann lassen wir unsere geliebten Tierleins n i e mehr los und sind für immer wieder mit ihnen vereint……
Viel, viel Kraft in dieser so schweren Zeit wünsche ich Ihnen – und Menschen an Ihrer Seite die Ihnen (er)tragen helfen!
Liebe aber traurige Grüße
Renate mit Robby im Herzen (verst. am 08.12.2019 – und unendlich geliebt und so schmerzlich vermisst)
Liebe Renate,
vielen herzlichen Dank für deine lieben Worte. Da sind mir gleich wieder die Tränen gekommen, denn jedes Wort von dir trifft absolut zu. Ich trage meinen Liebling in meinem Herzen und ich weiß, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden. Dann laufen wir in unserem Himmel gemeinsam durch den Wald und werden nie mehr getrennt sein. Deine lieben Worte haben mir sehr gut getan, vielen, vielen Dank.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute, viel Kraft weiterhin und Gesundheit in dieser Zeit!
Liebe Grüße
Katharina Zink