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Oft erreichen mich Nachrichten, in denen Frauchen oder Herrchen einen bereits lange zurückliegenden Verlust beklagen und äußern, dass die Trauer um den verstorbenen Hund einfach nicht aufhören will.
Es ist nicht unüblich, dass mehrere Monate (6 Monate und mehr) ins Land gezogen sind und die Beschäftigung mit der Sache immer noch starke Emotionen auslöst. In seltenen Fällen liegen manchmal auch Jahre dazwischen.
Vor diesem Hintergrund kommt dann desöfteren die Frage auf den Tisch, wie lange die Trauer um einen verstorbenen Hund denn dauern darf. Würde sie nicht vor einem traurigen Hintergrund gestellt, dürfte man sie fast als kurios bezeichnen, denn warum sollte man sich von irgendwem vorschreiben lassen, wie lange eine persönliche Gefühlslage andauern „darf“?
Man könnte hier also schnell sagen „Die Trauer um einen Hund darf so lange dauern, wie sie dauert“ und das Thema abhaken, jedoch wäre damit die Chance auf einige hilfreiche und damit möglicherweise wertvolle Denkimpulse und Anhaltspunkte verschenkt.
Von wenigen Wochen über mehrere Monate
Wie eingangs erwähnt, ist es völlig normal, dass sich die Trauer über mehrere Monate streckt. Meine völlig subjektive Einschätzung, die ich aus dem E-Mail-Kontakt mit vielen Frauchen und Herrchen bilde, ist, dass beim Großteil der Betroffenen die intensivste Phase zwischen 6 Wochen und 4 Monaten anhält. Aber Achtung: Ausnahmen bestätigen hier absolut die Regel und es gibt definitiv Fälle, in denen die Phase sich viel länger zieht!
Die Bewältigungstaktiken sind dabei höchst individuell und hängen von zahlreichen „Lebensumstand-Faktoren“ ab. Sie reichen von der maximalen Fokussierung auf den Verlust (davon rate ich persönlich ab), über intensive Ablenkung bis hin zur zeitnahen Anschaffung eines neuen Kameraden.
Der "Lebewohl, Fellnase" Trauer-Ratgeber - Hilfe von Hundefreunden für Hundefreunde
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Eine verlässliche Stütze im Umgang mit Verlust, Trauer, Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen
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- Mache Dir Sichtweisen zu eigen, mit denen Du Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen ausräumen kannst
Welches Mittel die Trauernden für sich als das am besten geeignete einstufen, hängt sehr stark von der individuellen Persönlichkeit und den Umständen des Todes ab. Ich kann und möchte hier keine Empfehlung geben, wie Du mit Deinem Verlust umgehst und wie intensiv sich die Trauer gestalten darf.
Lediglich vor der leider auch immer wiederkehrenden Aussage „nach dem Tod des Hundes auch selbst nicht mehr zu wollen“ möchte ich ausdrücklich warnen! Wenn sich derlei Gedanken manifestieren und auch nur ein Hauch einer Umsetzungswahrscheinlichkeit besteht, dann suche Dir ganz dringend psychologische Hilfe vor Ort von einem ausgewiesenen Experten. Weder ich selbst noch sonst ein beliebiger „Internet-Kontakt“ wird die nötige Kompetenz und den nötigen Zugang zu Dir haben, um Dir helfen und dich schützen zu können.
Umstände des Todes haben i.d.R. Einfluss auf die Dauer der Trauer
Ein wesentlicher Faktor, der aus meiner Erfahrung einen Einfluss auf die Dauer der Trauer hat, sind die Umstände des Todes. Diese können erheblich variieren und reichen von „friedlich im hohen Alter eingeschlafen“ über dramatische Erlebnisse in Form von Unfällen, Krankheiten oder persönlichen Versäumnissen.
Naturgemäßg fällt es Betroffenen leichter, den Abschied zu verarbeiten, wenn dieser weitgehend natürlich und friedlich erfolgte. Deutlich schwieriger wird es in der Regel dann, wenn neben dem eigentlichen Verlust auch noch ein weiterer Umstand, z.B. in Form von Schuldgefühlen in die Trauerbewältigung einfließt. Dann muss der Betroffene sich entsprechend nicht nur mit dem Gefühl des Verlust des Hundes auseinandersetzen sondern eben auch noch einen anderen Aspekt verarbeiten. Je nachdem, wie dieser inhaltlich gelagert ist, zieht sich der Gesamtprozess deutlich in die Länge.
Solltest Du also merken, dass dich nicht „nur“ der Verlust als solches beschäftigt, sondern Du noch ein anderes „Thema“ hast, ist es erfahrungsgemäß sehr sinnvoll, daran gezielt zu arbeiten und dich damit auseinanderzusetzen. Typisch sind z.B. Schuldgefühle, das Bedauern und Anzweifeln bestimmter Entscheidungen etc. Sprich mit Freunden, Familie oder im Rahmen der Lebewohl, Fellnase-Community mit Personen, die Deine Situation nachempfinden können und Dir eine andere Sicht auf die Dinge geben können. Glaube mir: Es ist sehr leicht, die eigene, isolierte Sicht als die einzige „Wahrheit“ anzusehen und so den Trauerprozess in die Länge zu ziehen.
Dauer ist auch abhängig vom Trauerverständnis
Relevant für die Beantwortung der Frage, wie lange die Trauer dauert, ist natürlich auch, wie man diese eigentlich definiert. Die meisten Leser – so vielleicht auch Du gerade – kommen auf diese Seite, weil sie den Eindruck haben, dass die Trauer um ihren Hund noch immer sehr tief sitzt, anhaltend intensiv ist und praktisch eine tägliche Auseinandersetzung mit den neuen Umständen ohne den geliebten Hund stattfindet.
Es wäre müßig, die Trauer hier genau zu definieren, um eine Aussage treffen zu können, wie lange sie „typischerweise“ andauert. Du wirst auch noch in einigen Jahren schwermütig an Deinen Hund zurückdenken und ihn vermissen. Ob dieses Gefühl noch Teil der hier im Vordergrund stehenden „aktiven“ Trauerphase ist, würde ich bezweifeln.
Die Erfahrung zeigt – und das ist das Gute – dass es de facto alle Hundefreunde aus dem sprichwörtlichen Tal der Tränen herausschaffen, sei die wahrgenommene Trauer im „hier und jetzt“ auch noch so groß. Vertraue darauf, dass sich dein Gemütszustand jeden Tag ein bisschen aufhellt. Seien die Fortschritte in Deiner Wahrnehmung auch noch so gering: Jede Reise beginnt mit dem ersten, kleinen Schritt.
PS: In meinem Buch „Lebewohl, Fellnase“ gebe ich zahlreiche Denkanstöße und zeige Aspekte auf, die Dir helfen können, dich zielführend und konstruktiv mit der Trauer auseinanderzusetzen.
5 Kommentare
Ich glaub der Schmerz ist so wahnsinnig groß weil wir unsere Fellnasen immer als Kinder betrachten… Und Sie nicht mit uns reden konnten uns nichts sagen können… Wie, sei nicht traurig wenn ich gehen muss… Mach dir keine Vorwürfe… Solche Dinge die man meist noch mit Menschen teilen kann bevor sie von uns gehen… Ich hab irgendwo gelesen… „glaubst du daß deine Fellnase es gewollt hätte das du so sehr leidest wenn er dich eines Tages verlassen muss… Und diese Frage kann ich mit einem eindeutigen…. NEIN…. beantworten…diese eine Frage… Diese Worte geben mir Kraft und lassen Gedanken zu glückliche und schöne gemeinsame Momente zu… Weil ich glaube das mein Gustav nie gewollt hätte das meine Erinnerungen an Ihn nur schmerzen bereiten… Er hätte gewollt das ich mich an das Schöne mit einem Lächeln, Lachen an ihn zurück denke… LG Katja
Man sollte immer durchlesen, was man schreibt. Mit Erschrecken lese ich den Blödsinn von mir. Mit Tränen habe ich es geschrieben.🤦♀️ N e i n , ich bin immer noch im Tal der Tränen! Ich denke jeden Tag an meinem geliebten Floyd und beneide diejenigen um ihr Glück, die mit ihrer Fellnase leben dürfen. Das Leben macht keine Sinn mehr ohne Floyd . Als Zombie bestreite ich die Tage!
Liebe Kerstin , das kenne ich auch
Leider kann man nichts mehr korregieren wenn es abgeschickt ist
Leider , du hast recht man schreibt oftmals wenn man weint und das erschwer die Sicht
Doch ich glaube nicht das man hier belächelt wird
Denn schließlich sitzen wir alle im gleich Boot und trauern um unsere ♥️Fellnasen
Ich wünsche dir alles gute von ganzen Herzen
Anja mit der kleinen Abby und Lucy im Herzen ♥️♥️♥️
hmm ich hoffe das man hier ein wenig Hilfe fi det um mit dem Tod meines Seelenhund Tommy klar zu kommen
Hallo Ina, es ist schwer, dazu eine Antwort zu finden. Ich bin seit 4 und 9 Monaten bis heute durch den Tal der Trauer hindurch . Es ist aber eine Frage, wie man mental drauf ist und wie sehr der Hund Seelenverwandter war. Für mich war er ein und alles. Das letzte Kind hat Fell🤷♀️. Ich wünsche Dir auf diesem Wege viel Kraft und Stärke.
Kerstin Krieger in Erinnerung an Floyd (von mir gegangen 29.11.2018)