Cala, † am 06.05.2020

Ich vermisse dich und es zerreißt mich innerlich! Am Mittwoch, den 6. Mai um 15 Uhr hatte ihr Herz aufgehört zu schlagen. Ein Tumor hinter dem linken Auge konnten wir fast 2 Jahre „dank“ Cortison in Schach halten aber kurz nach Ostern fielen mir mehr und mehr auf wie kraft- und orientierungslos sie wurde. Dann fiel ihre linke Gesichtshälfte ein… Erst hatte ich noch die Hoffnung, dass man das Ruder des Lebens noch mal herumreißen könnte … doch am 1. Mai als sie zum ersten mal zitternd vor mir stand wußte ich: Gekämpft und doch verloren und der liebe Gott wird uns bestimmt nicht noch mal eine Ehrenrunde geben. Am 2. Mai bekam ich noch eine 10er Packung Novalgin von der Tierärztin … alle 8 Stunden sollte es eine geben aber schon nach 6 Std. war sie nötig. Nach dreitägigen Gewissenskampf bat ich am Montag, um den Termin zur Abfahrt ihrer letzten Reise. Eine Reise bei deren Antritt ich noch dabei sein konnte aber die sie alleine machen muss. Mein Herzenshund, der seit den sie, mit 7 Monaten zu mir kam (ich hatte sie selbst aus einen spanischen Tierheim, neben einer Tötungsstation raus geholt) fast 14 Jahre Tag und Nacht bei mir war. Die letzte Nacht verbrachte ich auf einer Matraze, bei ihr auf dem Boden im Wohnzimmer, als die Vögel anfingen zu Zwischern, sahen wir unseren letzten gemeinsamen Sonnenaufgang. Zwei Jahre zuvor konnte ich sie noch nicht gehen lassen, weil ich sie so sehr liebte, doch am 6. Mai mußte ich sie gehen lassen, weil ich sie so sehr liebte. Die erste Nacht ohne sie, konnte ich nur einschlafen, weil ich auf ihren Plüschdecken schlief … und die noch heute nach ihr riechen. Auf dem Sideboard steht ein kleines Holzkästchen mit ihrer Asche … ich bin frei von jeglicher Empfindung zu dieser Asche: „das ist nicht sie“ und doch mache ich mir meine Gedanken was damit passieren soll. Ich warte auf einen sehr windigen Tag, dann werde ich sie an ihren Lieblings-Gassi-Standorten verstreuen … über die Wälder und Wiesen am Rheinufer, wo ich sie im Geist immer noch entlang laufen sehe. Cala war eine weiße (fehlfarbende) Bodeguera und sie war der Grund warum ich vor über einen Jahrzehnt anfing mit einen Bodeguero-Forum, einer Homepage, Einträgen auf Wikipedia und dann einen Tierschutzverein, diese Rasse der Bodegueros hier in Deutschland bekannt zu machen. Ein kleiner Trost wird auch sein, dass alleine dieser Tatsache geschuldet viele dieser sanften Terrier hier eine zweite Chance, die Chance auf ein besseres und geachtetes Leben fanden. Ihre Halsbänder und Kissen werde ich behalten, weil ich mir sicher bin, dass sie diese mir hinterlassen hat , damit ein neuer einsamer, ungeliebter Hund ihren Platz in meinen Heim und Herzen einnimmt. Im Geiste höre ich sie wie sie mir sagt: Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles, was ich geben kann.